Just a little bit of fun

Joa, weil wir alle so inaktiv sind xD Habe ich mal gedacht, ich mach hier mal was. Es ist nicht sonderlich spannend und wie bei jedem Sponti ohne festgelegte Story, doch hier könnt ihr alles reinpatschen, was euch im Leben ankotzt ^^

Nee Scherz, also dieses Sponti spielt in einem kleinen Dorf, dessen einzige Verbindung eine Autobahn ist. Ansonsten ist es ziemlich abgeschnitten von der Außenwelt... Hoffentlich gefällt es euch =)
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Acacia

Mit einem ruhigen, gleichmäßigen Schritt laufe ich durch den Wald. Hier hört man kaum noch die Autos, die nur ein paar 100 Meter weiter mit über 100 km/h an unserem Dorf vorbeirasen. Hier drinnen ist alles so ruhig und... so friedlich. Ich würde am Liebsten einfach von zu Hause weglaufen und hier leben. Zurecht finden könnte ich mich sogar. Es gibt eine Art Kurs bei uns im Dorf, der uns Bogen schießen, Fallen stellen und sowas alles beibringt. Ich liebe ihn und es ist klar, dass ich eindeutig ein Talent habe.
Inzwischen habe ich mir sogar einen eigenen Bogen basteln können. Er ist nicht einer von diesen professionellen, wie beim Training, doch ganz passabel. Ich habe es sogar schon geschafft, Wild zu erlegen. Doch heute bin ich nicht draus auf, etwas zu jagen. Nein, immer tiefer gehe ich hinein in den Wald. Ich kenne mich hier eigentlich noch ziemlich gut aus, doch sind selbst die Bäume hier anders. Sie wachsen höher, werfen dunklere Schatten und wirken bedrohlich, ganz anders als im Lichten Mischwald bei uns am Dorf.
Trotzdem gehe ich zielstrebig weiter. Inzwischen bin ich ins Joggen verfallen. Ich laufe für mein Leben gerne und beim Joggen habe ich einen sicheren Tritt und bin ziemlich ausdauernd. Und heute muss ich weit kommen.

Es ist schon Mittag, als ich beim See bin. Es ist eher ein etwas zu groß geratener Teich, denn ich habe durch den Geografie Unterricht schon viel größere Seen kennen gelernt. Am Teich stehen ein paar alte Hütten. Sie sind schon ziemlich verfallen und rotten vor sich hin, bei den meisten sieht man kaum noch etwas. Bis auf die vordersten drei. Von außen sind sie rußgeschwärzt und vom Wetter ganz verwittert, doch innen drin ist es genauso gemütlich, wie zu Hause. Seufzend lasse ich mich im hohen, grünen Gras fallen und packe meine Tasche aus. Käse, etwas Brot, eine kleine Schüssel, die mit Frischhaltefolie zu gehalten wird, mit dem Eintopf von gestern und das Beste: Eine kleine, eingewickelte Packung von Plätzchen. Sie sind verziert und mit Glasur überstrichen, wahrscheinlich von meinem Vater. Genießerisch atme ich den süßlichen Duft ein. Dann packe ich alles wieder zusammen und gehe in das vorderste der Häuser.
Innen drin ist es wie eh und je. Es riecht noch leicht nach dem Fleisch, dass ich beim letzten Mal hier gebraten hatte, doch wird der Duft langsam aber sicher immer mehr von den typischen Waldgerüchen überlagert. Unterm Herd zünde ich ein Feuer an und erwärme dadrüber den Eintopf, während ich ein Bisschen aufräume. Beim letzten Mal war ich zu verstört gewesen, um es zu tun.
Meine Mutter war damals gestorben und ich stand allein da. Mit fünf jüngeren Geschwistern, einem Bruder und einem geistig verwirrten Vater, der nichts zu Stande brachte, außer Backen. Ich hatte vor Trauer, Wut und Verzweiflung um mich geschlagen und nicht mehr auf meine Außenwelt geachtet. Jetzt hatte ich die Arbeit.Nach einer Weile fing ich an zu essen. Ich nahm mir einen der verstaubten Löffel aus der Schublade und wusch ihn mit dem Wasser aus dem Teich ab. Dann aß ich, während ich wartete. Ich wollte eigentlich heute gucken, ob man diese Häuser wieder aufbauen konnte. Unser Dorf war überfüllt. Fast jede Familie hatte 10 oder mehr Kinder, nicht weniger als 4. Und es wurden immer mehr davon erwachsen, verliebten sich, heirateten und bekamen Kinder. Wir brauchen neue Häuser und dies hier scheint perfekt zu sein. Es ist eine ehemalige Ansammlung von Fischern, die sich hier ein paar Häuser errichtet hatten. Jetzt soll es wieder eine Fischergruppe geben, die hier draußen leben sollte und somit gleichzeitig das Dorf mit frischem Essen versorgen konnte. Man konnte hier auch perfekt Gemüse anbauen, Beeren gab es reichlich an den Büschen und Bäume ließen sich pflanzen. Ja, hier schien es perfekt zu sein. Am liebsten würde ich für immer hier bleiben. Für immer dachte ich mir, dann schlummerte ich langsam ein.

Ein Geräusch weckte mich wieder. Es war kaum eine Stunde vergangen, das erkannte ich am Stand der Sonne. Irgendwer versuchte die Tür von außen aufzubrechen. Ich bin nicht allein! fuhr es mir blitzartig durch den Kopf. Wer ist das? konnte ich mich nur noch fragen, dann tauchte ich aber lieber schnell unterm Bett ab. Ich atmete Staub ein und musste fast husten, doch ich zwang mich, still zu bleiben und möglichst wenig zu atmen. Der Jemand vor der Tür hatte es gerade geschafft, die Tür aufzubrechen und trat mit schweren Schritten ein. Hilfe! dachte ich mir, während ich atemlos beobachtete, wie der Mann oder die Frau eintrat und sich umsah.
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Ich hoffe, es gefällt euch und ihr macht mit =)
Ich weiß, langer Text, doch ich hatte einfach Lust, so viel zu schreiben...

Flosse

Kaito


Mit langsamen, leisen Schritten schritt ich im dunklem Wald herum.
Ich bin hier ziemlich oft, ich liebe die Natur, Zuhause ist es bei mir immer ziemlich voll und laut und stressig. Dabei ziehe ich es vor, hier herumzustreifen.
Ich habe einen selbstgenähten Rucksack bei mir, wo ich mein Zeichenzeug verstaut habe. Hier draußen war die Luft so frisch und klar, dass sich immer wieder schöne neue Bilder in meinem Kopf ergaben, die ich malen konnte.
Vor zwei Tagen hat mir Rin, meine Schwester eine Lebensration Tusche zum Malen geschenkt. Sie hatte sie aus Tokyo ... wo unsere Familie herkam.
Gestern hatte ich einen schönen Ort hier in der Nähe entdeckt. Da war ein Tümpel und da waren ein paar rottende Hütten darumherum gebaut. Etwas magisches hatte diese Umgebung. In meinem Augenwinkel erblickte ich ein Eichhörnchen und zielte unwillkürlich mit meinem Bogen, der immer bei mir war, auf es.
Ja, ein Bogen.
Einer aus dem Dorf gab fantastische Kurse, wie Bogenschießen, Fallenlegen und so weiter. Ich bin in allen Mitglied. Soweit ich weiß ist Acacia auch drin, sie ist um Längen besser als ich. Sie wohnt im gleichem Dorf wie ich und meine 10 Geschwister, allerdings sehen wir uns nicht so oft. Aber ich habe sie manchmal im Wald getroffen. Sie ist genauso in die Natur vernarrt wie ich.
Die Sonne schien ziemlich hell, es war aber trotzdem nur leicht warm. Heute würde ich mir die Hütten von innen anschauen. Vielleicht könnte ich mir hier heimlich einen Garten bauen, die Erde schien geradezu vor Nährstoffen überladen zu sein.
In den Hütten könnte ich dann eine Küche oder einen Geräteschuppen bauen. Wow!
Erwartungsvoll öffne ich die knarzende Türe einer Hütte - und stelle -nicht ohne einen kleinen Schrecken fest- dass ich nicht alleine bin.
Irgentwer hatte hier gerade ... gegessen? Es roch himmlisch nach Eintopf.
Moment mal.
Acacias Familie hatte heute Eintopf gehabt. Ich hatte es damals schon gerochen.
"Acacia? Komm heraus, ich bins, Kaito.", rief ich leise.


(die idee ist himmlisch <3 Ich liebe dich Fluss <333)

(Danke <3)

Acacia

Erleichtert seufze ich auf, als ich die Stimme von Kaito höre. Nachdem ich kurz laut aufatme, stehe ich auf und krieche unterm Bett hervor. Da steht sie. Ich kenne sie aus den Kursen, die wir beide belegt haben, und aus dem Wald. Ein paar Mal sind wir uns schon über den Weg gelaufen. Ich nicke ihr zu, schaffe es jedoch nicht, zu Lächeln. Ich habe das wahrscheinlich zu selten gemacht, um einfach mal zu grinsen.
"Und was bringt dich hierher?" frage ich sie, während ich die Schüssel anfange abzuwaschen, in der ich gegessen hatte. Zu Hause konnte ich das nicht. Da hüpften mir nur 5 kleine Dinger um die Beine, die spielen wollten. Die einzige Hilfe, die ich hatte, war mein Zwillingsbruder. Ich war ihm dankbar dafür, dass er da war.
Ich hatte mich von Kaito abgewandt, während ich das Wasser aus dem Fluss schöpfte und damit dann meine Schüssel sauber machte. Als ich fertig war, hatte ich keine Ausrede mehr, um nicht mit ihr sprechen zu müssen. Also drehte ich mich zu ihr um, seufzte und hörte, was sie zu sagen hatte. Was auch immer es wahr, wenn sie geträumt hatte, ihren Geschwistern zu entkommen, konnte ich ihren Traum hübsch zerplatzen lassen. Auch wenn es mir in den Fingern juckte, wenn ich mir vorstellte, wie wir zusammen in einem dieser Häuser lebten. Nur leider würde das wahrscheinlich nicht gehen.

(Anm.: .... Kaito ist männlich xD ... keine GeschlechtsOPs büdde Ich hab sogarein bild von ihm gemalt^^)

Kaito - Der männliche Kaito

Ein wenig verlegen kratzte ich mich am Kopf.
"Naja, ich bin durch den Wald gelaufen, wie jeden Tag, und gestern erst habe ich diesen Ort entdeckt. Er hat etwas anziehendes, etwas magisches."
Ich holte einige meiner gestrigen Skizzen heraus und zeigte sie Acacia.
"Ich möchte hier einfach nur ein bisschen bleiben, um zu malen ... Oder auch..."
Mir fiel auf, dass sie nicht ausreichend geantwortet hatte.
"Ich dachte es wäre schön, hier ... irgentwie ... zu relaxen.", meinte ich und stieg zum Tümpel hinab und ließ meine Beine in das kühle Nass baumeln.
"Wie lange bist du schon hier? Kennst du das hier alles schon lang?", fragte ich neugierig, während ich anfing, an den Skizzen, die sie mir zurückgegeben hatte, weiterzuzeichnen. Es ging fast wie von alleine, als würde meine Hand von etwas höherem geführt.
Der Wind wehte ahnungsvoll durch die Blätter der Baumkronen...
Irgentwie erinnerte mich das an mein Zuhause ... dem ich lieber auswich und mich hier rumtrieb.

Acacia

Ich schaue Kaito zu, während er dort am Teich sitzt und malt. "Ich kenne diesen Ort schon sehr lange. Meine Mutter hatte ihn noch entdeckt und hier habe ich mich mehr zu Hause gefühlt als überall anders." Es ist mein zu Hause... Nur nicht mehr lange wahrscheinlich Seufzend ließ ich mich ins hohe Gras fallen. Man konnte Kaitos Stift, oder was auch immer er benutzte, hören, während Kaito Strich um Strich sein Bild vervollständigte. Ich musste schon irgendwie dadrüber grinsen. Keine Ahnung wieso.
Im Kopf ging ich nochmal alle für die Prüfung morgen durch. Wenn ich sie bestand, würde ich einen von diesen Bögen bekommen. Ich seufze leise. Ich weiß, welchen ich nehmen würde. Es ist ein dunkelbrauner aus glänzender Eiche. Er ist ziemlich straff gespannt, doch genau das liebe ich an ihm. Für mich ist er perfekt. Und ich werde ihn bekommen!
Ja, dieser Gedanke gefällt mir. Gähnend lege ich mich auf den Bauch und starre in den Wald. "Weißt du... Egal, was in deinem Kopf vorgeht, was du hier machen könntest.... Es geht nicht. Diese Häuser sollen benutzt werden, weil das Dorf überfüllt ist. Als Fischer, mit Obstplantagen, Kräutergarten oder ähnlichem.. Hier bleiben könntest du eh nicht." Ich bleibe danach stumm und versuche herauszufinden, wie Kaito reagiert. Erschrocken? Nein, eher nicht... Erschüttert? Schon wahrscheinlicher... Von außen neutral? Ganz bestimmt...

Acacia hatte recht.
Ich wirkte nach außen neutral, als sie das erwähnte.
"Mist, Kacke, Scheiße! ... Warum sollte ich hier denn nicht bleiben dürfen ?! Was fällt der ein?!", innerlich war ich extrem empört.
Nach kurzem Überlegen gab ich aber doch eine vernünftige Antwort.
"Acacia? Wenn dir dieser Ort so gefällt ... Willst du ihn wirklich schon teilen? Dabei ist hier noch nichts - nichts.
Alles müsste wiederaufgebaut werden, Felder angelegt, Bäume gepflanzt und und und. Und stell dir vor, wir müssten das machen, während unsere kleinen Geschwister uns zwischen den Beinen krabbeln und Sachen durch die Gegend schmeißen ... Also ...
Ich fände es besser, wenn wir nur ein paar Leute einweihen, die uns helfen. ...
Wir könnten unsere ... Geschwister überraschen?"
Irgentwie gefiel mir der Gedanke nicht, hier alles mir nichts dir nichts preiszugeben und dann konnte jeder in diesen Ort latschen. Das würde doch ... die Atmosphäre kaputtmachen. Der Ort hätte nichts Besonderes merh an sich.
Auch das teilte ich Acacia mit.
Inzwischen war ich aufgestanden und hatte mich an den Baum gelehnt, der neben Acaia stand. Ihre Augen waren feurig, sie war anscheinend sehr ... eigenwillig und stur...Das würde schwer werden, sie zu überzeugen, wenn sie nicht auf meiner Seite steht. auch feurig, weil sie temperamentvoll ist - Wie ich. Ich war mir nicht ganz sicher. Kennen tue ich sie ja nur aus dem Bogenschießen.
Bogenschießen?
Die Prüfung morgen! ... Schande, ich wollte doch trainieren.
Ich packte hastig meine Stifte ein, ein Pinsel fiel heraus, was ich aber nicht bemerkte.
"Überleg es dir. Bis morgen bei der Prüfung!", sagte ich hastig zu ihr und lief nach Hause. Es war inzwischen Abend geworden und ich war hungrig...
Heute musste ich kochen, Mum, Dad und unsere 3 Jüngsten, Tim, Linus und Annika waren gerade verreist - Urlaub: Skifahren in der Schweiz.
Zu 6. verreiste es sich schwer, also mussten Rin, Len und ich hier Wache halten.
Übrigens waren diese japanischene Namen Spitznamen, die wir uns gegeben hatten die Namen unserer Lieblingsband, aber da wir aus so Halbjapaner waren, nannten wir uns eben so (Ich hieß eigentlich Kai, Rin war Elly, Len war Erasmus)
Mum war Japanerin, Dad ein Deutscher.
Sie kam nach Deutschland, heiratete Dad und ... Ja. Bekam mich (Ja, ich bin der Älteste), dann Rin und Len. Sie sind Zwillinge, heute 16 Jahre alt. (Ich bin 18). Dann folgten die restlichen drei, Tim Linus und Annika. 9, 6 und 4 Jahre alt. Yo.
Soviel zu meiner verwirrenden Verwandtschaft.
Ein wenig müde legte ich mich in mein Bett und schlief gegen meine Erwartungen schnell ein.


(Acacia kann noch tun und machen, was sie will Nur Kai/-to geht nun pennen.

Acacia

Ich hatte die Augen offen, während ich in die Sonne starrte. Kaum einer verstand, wie ich es so lange aushielt in diese helle runde Scheibe zu starren. Doch für mich hat diese "Scheibe" eine Anziehungskraft wie nichts anderes. Irgendwann geht Kaito dann und ich bin ganz alleine da. Es wird Abend, doch ich denk nicht mal dran, nach Hause zu gehen. Irgendwann, als der Mond schon längst weit fortgeschritten ist, packe ich meine Sachen zusammen. Da fällt mir etwas auf. Klein, braun, im hohen Gras kaum zu sehen. Als ich es aufhebe, erkenne ich einen von Kaitos Pinseln. Ich habe zwar keine Ahnung von Kunst, doch das hier muss ein ganz besonderer sein. Seine feinen Haare, ein vorsichtig eingeschnitztes Muster. Ich wüsste gerne, wo er ihn her hat. Als ich die zu Hause ankomme, schlafen die meisten schon. Nur Mammoth ist noch wach. Mein Bruder muss die ganze Zeit wach gewesen sein, denn er sieht sehr müde aus.
Lächelnd lege ich ihm die Hand auf die Schulter. "Hey" sage ich leise und grinse ihn an. "Hey" flüstert er leise zurück. Ich streiche ihm ein Haar aus dem Gesicht und betrachte ihn. Die müden, aber trotzdem noch wachen Augen, das kastanienbraune Haar, dass ihm in Locken ins Gesicht fällt, die langen Wimpern. "Geh schlafen" sage ich zärtlich zu ihm. Er nickt, steht auf und geht langsam hoch. Ich räume währenddessen den Tisch ab, Mammoth muss ihn die ganze Zeit so gelassen haben, wie er nach dem Abendbrot ausgesehen hat. Ein Bisschen Brot ist noch übrig. Ich nehme mir ein Bisschen Wurst lege sie auf die letzte Scheibe und fange an zu Essen. Abwaschen kann ich auch morgen.
Als ich dann endlich fertig war, setzte ich mich an den Tisch. Nicht die gleiche, zermürbte Haltung wie Mammoth einnehmen, sondern aufrecht sitzend.
Und da fange ich an. über Kaitos Vorschlag nachzudenken. Er hat Recht. Dieser Ort hat etwas magisches an sich. Doch was soll ich sagen? Dass es Jahre dauert, bis die Hütten überhaupt den Sommer überstehen können? Dass der Ort unbewohnbar ist? Ich kann das nicht. Zu oft habe ich Kinder sterben sehen, zu oft habe ich diese verhungerten, ausgemergelten Körper gesehen, als dass ich so herzlos sein könnte.
Mit hängenden Schultern schlürfe ich die Stufen hoch. Ich schaue auf das Gesicht meiner kleinen Schwester, mit der ich mir ein Zimmer teile. Meine Mutter hat sie Rue genannt. Rue, wie das Mädchen aus die Tribute von Panem. Meine Lieblingsfigur, ein Symbol des Friedens und des Glücks in meiner Familie. "Schlaf schön" sage ich leise, umfasse ihre Hand und drücke ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Als wenn sie mich spüren würde, hält sie meine Hand fest und flüstert im Schlaf. "Geh nicht" Ich lächele sie an. "Ich werde immer bei dir sein" antworte ich ihr. Ja, immer...

Keiner kann meine Gefühle so aufwühlen wie Rue. Keiner schafft das, nur sie. Wenn ich sie irgendwie von hier wegbringen könnte, ich würde es tun. Und wenn ich die Welt verändern müsste. Ich bin neben ihr eingeschlafen. Kniend, mein Kopf neben ihrer Hand, welche ich immer noch festhalte. Als ich aufwache ist sie es auch schon. Sie hat mir über die Haare gestrichen. Lächelnd schaue ich zu ihr. "Morgen" sagt sie leise und ich lächele.

Kaito

Die Sonnenstrahlen, die in mein Gesicht fielen, weckten mich sanft auf. Als ich aufstehe, sind Rin und Len bereits in der Küche und frühstücken irgentwas, was extrem lecker duftete.
"Morgen! Woah! Was duftet hier so?", fragte ich die beiden, während ich sie anschaute und mich wiedereinmal fragte, warum sie so "europäisch" aussahen. Beide hatten strohblonde Haare und blaue Augen, wie Dad. Ich sah als einziger recht asiatisch aus mit meinen glatten schwarzen Haaren und den braunen Augen, die allerdings nicht so schlitzformig waren.
"Nya ... Meister Len hat sich mal ans Werk gemacht, da der pennende Kaito mal wieder zu nichts nutze war.", sagte Len mit einem verdammt verschmitzten Blick, den nur er draufhatte.
Rin gab ihm dafür mit vollem Mund eine lieb gemeinte Kopfnuss. Mürrisch knurrte Len. "Du hast mir meine Frisur versaut"
Grinsend ging ich zu der Platte und schaute mir an, was Len denn gekocht haben sollte.
"Baguette? Mit Frischkäse? Lauch, Tomaten, Gurken? Na, das haste schön gekocht , 'Meisterchen'.", gab ich von mir und riss mir einen großen Teil des Baguettes ab, bestrich ihn mit Frischkäse und lies es mir schmecken, zusammen mit den Tomaten.
Rin fragte mich noch, wo ich mich gestern rumgetrieben hatte, ich sagte, dass ich einfach im Wald rumgestreift bin. Ohne ein Wort von Acacia und ihrem sonderbarem zu sagen.
Meine Schwester schüttelte den Kopf . "Also, du solltest dir andere Hobbys suchen. Tennis ist doch ein total cooler Sport. Ich fänd es toll, wenn du mit mir spielen würdest. Noch könntest du mich einholen, ich spiele ja erst seit ... 4 Monaten?" Sie fasste sich nachdenklich ans Kinn. "Ja. 4 Monate waren's."
"Riiin ... Tennis ist nichts für mich. Ich hocke lieber draußen und genieße die Natur."
"Pfffft ... Du bist ein hoffnungsloser Fall, Bruder." . Sie ging nach draußen. Len meinte, er würde heute mit den anderen Jungs aus dem Dorf schwimmen gehen.
Also machte ich mich auf und ging aus dem Haus raus.
Draußen sog ich die Luft ein.
Heute würde ein heißer Sommertag werden. Schnell holte ich meinen Bogen aus dem Schuppen und lief gemütlich in die Richtung von Acacias Haus. Dort angekommen zögerte ich noch zu klopfen. Irgentwie wollte ich doch nicht klopfen. Was sollte sie denn von mir denken.
Also ging ich an den Platz, wo wir normalerweise trainierten und begann, auf Ziele zu schießen. Sogar halbwegs erfolgreich. Ich traf 4 von 6.

Btw ... Die anderen dürfen auch einsteigen o.o

Acacia

Unten am Tisch sitzt meine ganze Familie. Rue kommt mir hinterher geschlichen. Mammoth steht auf und grinst mich an. Er breitet die Arme aus und ich falle hinein. "Viel Glück" flüsterter mir ins Ohr, während er durch meine Haare streicht. Ich rieche den Duft von Lavendel, Mammoth' Lieblingsgeruch. Ich nicke und schaue ihn an. Mein Körper spannt sich an, bereit loszuspringen und zu rennen. Wie ich es immer gemacht habe. Doch diesmal umarmen wir alle uns einfach. Wir wissen, dass es uns besser gehen wird, wenn ich einen Bogen bekomme. Dann kann ich richtig jagen gehen.
Als ich aus der Tür raus gehe, sehe ich wie Kaito gerade um die Ecke verschwindet. Was er wohl hier gesucht hat? Der Pinsel ist immer noch in meiner Jackentasche. Ich spüre den leichten Druck auf meiner Brust. "Acacia!" höre ich von hinten Rues Stimme. Ich drehe mich um und schließe sie noch einmal in die Arme. Und dann kann ich nicht anders. Ich erzähle hier von dem alten Fischerdorf und all dem, was mir auf dem Herzen liegt. Rue hört mir ziemlich genau zu und am Ende sagt sie nur einen einzigen Satz:
"Hör auf dein Herz, es bringt dich auf den richtigen Pfad"

Ich sehe sie an. Dann stehe ich auf und gehe raus. Auf dem Übungsplatz sehe ich, dass ich eine der letzten bin. Der Trainer heißt uns alle wilkommen und wünscht uns viel Glück. Wir werden auf sich bewegende Ziele schießen müsse. Mal nur eins, dann aber auch mehrere. Schnell schnappe ich mir meinen Lieblingsbogen, setze mich an den Rand und schaue zu, wie einer nach dem anderen dran kommt. Diese ewige Prozedur ist irgendwie einschläfernd, bis ich dann wirklich wegnicke.

Kaito

Nachem auch Acacia gekommen war, fingen wir mit den Prüfungen an.
Im Vergleich zu den anderen schoss ich eher mittelmäßig, aber das machte mir nichts aus. Gespannt sah ich zu Acaia herüber. Sie war immer eine von den besten gewesen.
Um so lustiger fand ich es, dass sie eingenickt war.
Der Trainer sah sie auch etwas schief an, ließ sie aber in Ruhe.
Als ich meine Prüfung absolviert hatte hockte ich mich auf die selbe Bank gegenüber von ihr und durchwühlte meinen Rucksack. Ich hatte vor, dannach zu dem Dorf im Wald zu gehen und dort vielleicht ein wenig ... malen.
Malen.
Meine Pinsel.
Ich fand 3 Pinsel, aber den vierten ... der ... war irgentwie nicht auffindbar.
"Verdammt". Bestürzt wühlte ich weiter, aber ich fand ihn nicht. Ich war blass geworden. Solche Pinsel waren teuer, ich würde nie wieder so einen bekommen.
Mit einem Seufzer stützte ich meinen Kopf in meine Arme und vergrub mein Gesicht darin.

Acacia

Irgendwann durchschnitt eine scharfe, aber auch halb belustigte Stimme meinen leichten Schlummer. "Acacia Whizzon? Würdest du der Prüfung bitte mehr Aufmerksamkeit schenken?" Sofort wache ich auf und schaue in die warmen, braunen Augen von unserem Trainer. Ich stehe auf und schaue ihn an, lege den Kopf schief und denke nach. Wahrscheinlich bin ich jetzt dran. Als der Trainer mir zu nickt, weiß ich, dass ich es wirklich bin. Sofort nehme ich meinen Bogen, spanne einen der Pfeile ein und ziele. Ich muss fast auflachen, als zwei gelbe Stoffvögel in die Luft schießen. Von einer schwachen Kanone geworfen. Die Prüfung ist für mich nichts besonderes. Ich habe schon etwas viel Besondereres geschossen. Da klatscht der Trainer in die Hände. "Glückwunsch! Sie haben nun die erste Hälfte bestanden. Doch dies war der leichte Teil. Im Gebäude drin werden sie in zweier Teams eine Reihe von Angriffen, Test, etc. überstehen müssen, die mit unserer Simulation hier drin durchgeführt werden." Sofortiges Getuschel steigt an. Mein Blick sucht Kaito. Ganz kurz treffen sich unsere Blicke. Dann schaue ich weg. Ich streiche mir meine blonden Haare aus dem Gesicht, dann schauen meine blauen Augen wieder in seine. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Ich werde nicht mit ihm sprechen, dazu habe ich keine Lust, aber er wird verstehen, was ich damit meine.

Kaito

Der Trainer sagte an, dass wir uns in Zweiertams gegen irgenteine Simulation zur Wehr setzen sollten. Cool! Mal was neues.
Acacias blaue Augen trafen sich mit meinen.
Alles klar. Jetzt stand auch mein Partner fest! Kann ja nur gut laufen.
Man führte uns alle in die Halle rein. Vorne war ein Podium, wo die Leute warten konnten, die noch nicht dran waren.
In der Mitte standen 8 von diesen Vogelwurfgeräten, zusätzlich zu anderen Maschinen, die wir noch nicht kannten.
Es waren 2 künstliche Bäume aufgestellt worden, mit einem Stein, der groß genug war, um sich darunter zu ducken.
Hypnotisiert starrte ich darauf.
Der Trainer machte eine Ansage :
"Da ihr diese Prüfungsart noch nicht kennt, gestattet mir eine kurze Vorführung."
Er trat in die Mitte.
Die Maschinen fingen an zu rattern und was kam, verschlug mir den Atem.
Alle 8 Vogelwurfmaschinen schossen gleichzeitig von allen Richtungen. Der Trainer weichte den Geschossen geschmeidig aus, während er auf die Dinger zielte, die die neuen Maschinen hervorschossen. Es waren Kügelchen, jedes schwarz und sehr klein. Schwer zu treffen.
Doch unser Trainer traf sie alle. Ohne selber von einem Vogel getroffen zu werden.
Ich drehte meinen Kopf rüber zu den anderen, die aufgeregt miteinander tuschelten. Denen war das anscheinend zu viel auf einmal.
Dann sah ich zuversichtlich zu Acacia herüber. Ich denke, das werden wir schon packen. Es war nicht einfach, aber unlösbar war es auch wieder nicht.

Acacia

Diese Maschinen waren schon beeindruckend. Es war seltsam, doch ich würde nicht gleich mit Tuscheln anfangen. Ich betrachtete interessiert unseren Trainer. Er musste das schon so oft gemacht haben... "Dies ist der erste Teil der Simulation. Dort hinter der Wand geht es weiter, jedoch sind die Teams auf sich gestellt und müssen sich zu zweit durchschlagen. Es gibt keine Hilfe, keine Zuschauer und ich werde auch nur im Notfall eingreifen." Ich nickte langsam, dann ließ ich mich fallen und wartete bis Kaito und ich dran waren.
Irgendwann war es dann so weit. Ich sah Kaito an und stand auf. Im Bogen war schon ein Pfeil eingespannt und ich schritt mit langsamen, aber sicheren, Schritten vorwärts. Die acht Schussgeräte waren in einem Kreis aufgestellt, so dass man wahrscheinlich die beste Stellung in der Mitte hatte. Geradewegs steuerte ich drauf zu und stellte mich hin. Wortlos bedeutete ich Kaito, sich mir an den Rücken zu stellen. So gaben wir uns beiden Deckung. Kurz bevor das Signal kam, dass die schwarzen Kügelchen losfeuerte, drückte ich Kaito den Pinsel in die Hand.
Danach konzentrierte ich mich auf die Prüfung. Nach links ausweichen, sich auf den Boden abrollen, schießen, treffen, einen Pfeil aus dem Köcher nehmen und immer so weiter. Bis wir fertig waren. Ein Kügelchen war auf den Boden gefallen. Ich ärgerte mich immer noch, weil ich nach hinten hin nicht genug Platz gehabt hatte, um es zu treffen. Naja, es war trotzdem ein zufriedenstellendes Ergebnis. Ich sah zum Trainer, der uns zunickte. Wir waren die letzten, weshalb er jetzt in einem Raum verschwand, wahrscheinlich eine Art Kontrollraum, in dem er uns beobachten konnte. Ich sah zu Kaito. "Dir nach" meinte ich, legte den Kopf schief und grinste. Was wohl hinter dieser Wand sein würde? Es musste groß sein, sas Übungsgebäude war nämlich ein wahrer Riese und wir waren unter der Erde. Vielleicht ein selbstgezüchteter Wald oder so ähnlich...? Ich würde mich überraschen lassen. Langsam folgte ich Kaito.

(JEtzt erfindest du mal, was für ne Prüfung kommt ;3 Zerr Kaito ruhig mit dir rum.)

@Mondi hab die Bilder die ganze Zeit im Kopf, wollte dir nur auch Freiraum lassen ^.^

Acacia

Erstaunt sah sie hinter Kaito auf. Riesige Bäume waren zu sehen, helles, grünes Gras und sogar Vögel und Tiere. Als ich reintrat war ich kurz zu erstaunt um mich zu bewegen, doch dann merkte ich, wie ich von einer Art Strom gehalten wurde. Vor mir wurden Bilder eingeblendet, eine Art Film. Es war ein krieg zu sehen, Menschen starben und ich sehe zwei vermummte Gestalten, die in den Wald fliehen. Kaitos und meine Aufgabe ist es jetzt, sich durchzuschlagen. Wir haben drei Tage Zeit. Langsam nicke ich. Erst da bekomme ich mit, dass ich freigegeben wurde.
Ich schaue zu Kaito. "Okay... Am Besten besprechen wir erstmal unsere Taktik... Hast du irgendwas zu Essen dabei?" Ich selber hatte in meiner Umhängetasche was drin. Diese setzte ich jetzt ab und ich teilte meine Sachen aus. Rue hatte mir sogar eine Decke eingepackt. Ein paar Brote, Ziegenkäse, ein Apfel, eine Dose mit irgendeiner Suppe und, wie gestern, Plätzchen. Das war das, was ich dabei hatte. Erwartungsvoll schaue ich ihn an. Ich glaube schon, dass er etwas sagen wollte, doch da ging hinter uns eine Bombe hoch.

Ich prallte mit dem Rücken hart auf den Boden. So schnell ich konnte, rappelte ich mich wieder auf und sah mich nach Kaito um. "Kaito!" schreie ich und starre umher. Doch ich konnte ihn nicht finden. Da auf der Wiese lag immer noch das Essen, dass ich mitgebracht hatte. Wie durch ein Wunder, war es verschont geblieben. Schnell packte ich alles ein. Dann sah ich mich um. Überall lagen Trümmer und dichter Rauch versperrte mir die Sicht. "Kaito!" schrie ich nochmal und schaute mich um. Da war niemand.
Wütend trat ich gegen einen Baumstumpf, was ich sofort bereute, denn ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Zeh. Wieso hatte ich bloß dieser trügerischen Idylle getraut? Hatte ich nicht gerade eben gesehen, in welch einer Situation wir uns befanden? Und jetzt war Kaito weg. "Es ist meine Schuld" sagte ich leise und ließ mich auf den Boden sinken. Tränen liefen über mein rußgeschwärztes Gesicht. Vielleicht war das alles nicht echt, doch für mich war es echter als alles andere. Dieser Schmerz, der mich spüren ließ, der mir die Schuld dafür gab, dass Kaito weg war.
Ich kannte das nicht. Es war so neu, dieses Gefühl der Reue. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich saß nur verzweifelt da und konnte nichts machen. Der Schreck lähmte mich.


@ALLWenn das so weiter geht, können Mondi und ich uns auch gleich PNs schreiben o.o

Kaito

Grummelnd und ächzend kämpfte ich mich unter einem Ast hervor, der mich unter ihm begraben hatte, nachdem eine Bombe losgegangen war. "Heilige Scheiße" hatte man nicht mal mehr rufen können und schon lag einem da ein halber Baum im Gesicht.
Lauthals fluchend befreite ich mich von dem und stampfte mürrisch auf eine rußige Acacia, sage, dass es mir gut geht zu und merke erst dann, dass sie weint.
Sofort nehme ich sie schützend in meinen Arm und streichle ihr den Kopf, während meine Wange blutet.
"Hey. Ist doch alles gut. Ist nichts passiert. Ist bei dir alles ok? Tut dir nichts weh? Hast du dir was geprellt?"
ich sah mich um. Da vorne war ein Bächlein.
Ich streichelte ihren Kopf weiter.
"Komm, beruhig dich. Halb so wild. "
Von hinten schoss es schwarze Kügelchen, die mir im Rücken wehtaten.

Acacia

Irgendwann beruhigte ich mich wieder. Da bemerkte ich, dass irgendetwas mit Kaito nicht stimmte. Und da flog das nächste Kügelchen auf mich zu. Instinktiv riss ich uns beide runter: Das Kügelchen schleifte trotzdem über mein Bein. Ein brennender Schmerz breitete sich aus. "Schnell! Wir müssen hier weg!" Schnell hob ich meine Tasche auf, zog Kaito hoch und rannte um mein Leben. Von hinten wurde ich noch zweimal am Rücken getroffen. Ich weiß nicht, was mit Kaito ist. Irgendwann biege ich dann scharf nach links und springe in den Bach. Die Kälte tat gut und am liebsten würde ich immer hier unten bleiben, doch ich musste wieder hoch, atmen.

Prustend tauchte ich auf und schwamm auf das andere Ufer zu. Hohe Bäume waren zu sehen, doch ich konnte ihnen nicht trauen. Trotzdem lehnte ich mich dran, doch zuckte ich wieder weg, als ein Schmerz meinen Rücken durchfuhr. Kaito war jetzt auch da und ich sah ihn an. "Wir brauchen Heilkräuter..." Ich kannte mich damit aus, also begann ich langsam zu suchen. Mein Knie schmerzte, aber nicht so doll wie der Rücken. Als ich ein paar gefunden hatte, rief ich Kaito zu mir. Ein paar Minen gingen irgendwo in dieser endlosen Ebene hoch, wahrscheinlich bei anderen Teams. Langsam zog ich Kaito das Hemd aus, als mir der Atem stockte. Die schwarzen Kügelchen steckten alle noch drin. Es sah so grauenhaft aus, dass ich mich am Liebsten abgewandt hätte, doch ich musste da jetzt durch. Langsam und vorsichtig tupfte ich ihn mit einem nassen Tuch ab und zog die Kügelchen raus, eins nach dem anderen. Ich hörte, wie er scharf die Luft einsog, doch ich konnte jetzt nicht aufhören. Beruhigend nahm ich seine Hand. "Fast fertig" sagte ich leise und holte die letzten beiden raus. Blut rann über seinen Rücken und es sah nicht gerade schön aus. Doch ich wusste, dass es nicht tödlich war, auch wenn es so aussah. "Interessante Prüfung" sagte ich mit einem sarkastischen Unterton. Dann nahm ich ein paar von den Kräuter, zerrieb sie in meiner Hand und sah mich um. Wir hatten nichts, was man als Verband nutzen könnte. Seufzend nahm ich die Decke von Rue und sah sie an. Da fiel mir ein kleiner Zettel auf. Ich weiß nicht, was auf dich zukommt, doch wenn du ganz tief in deine Tasche greifst, findet du vielleicht etwas nützliches Und tatsächlich, unter einem falschen Boden fand ich Pflaster und Verbände. "Du bist ein wandelndes Wunder, Rue" flüsterte ich und verband vorsichtig Kaitos Rücken. Leg dich hin, sagte ich zu ihm und sah ihn an, strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Dann warf ich vorsichtig die Decke über ihn. "Ruh dich aus" flüsterte ich liebevoll und sah mich um. Ein Bisschen Holz wäre jetzt nicht schlecht, also sammelte ich Stöcker und stapelte sie auf. Mit der alten Methode schaffte ich es denn irgendwie auch, ein Feuer zu machen, dass jetzt fröhlich knisterte. Die Wärme tat genauso gut, wie die Kälte vorhin im Bach. Langsam wurde es auch dunkel und ein unechter Nachthimmel erschien über uns. Mit dem Bogen schoss ich zwei Kaninchen, brut sie und fing dann an, Kaito vorsichtig zu "füttern". Aus dem Deckel mit der Fertigsuppe hatte ich eine Art Löffel gebogen, mit dem ich jetzt Stück für Stück Fleisch und Suppe in Kaito hinein "schaufelte".

Irgendwann zwang ich mich dann, mich zu betrachten. Auf meinem Bein war eine rote Brandspur zu sehen, die nicht nett, aber nicht wirklich gefährlich aussah. Meinen Rücken konnte ich nicht betrachten, doch jetzt würde ich Kaito nie im Leben erlauben, aufzustehen. Also setzte ich mich aufrecht hin und sah ihn an. "Ich halt zuerst Wache, schlaf ein Bisschen"

Kaito

"W-Was?", konnte ich nur machen, als Acacia mich sorgfältig verband.
Klar, als sie die Kugeln rauszog, tats weh, aber der Rest war unglaublich angenehm und ich fühlte mich wohl dabei.
Als sie auchnoch anfing mich zu füttern, kam ich mir vor wie im Himmel. Ich flüsterte zwischendurch, dass das alles doch garnicht nötig war...
Sie hatte mir das Leben gerettet, als wäre das ein totaler Klacks.
Acacia setzte sich zur Wache hin,
Sie hatte eine relativ große, aber ungefährliche rote Spur am Bein, ihr Rücken war, soweit ich es beurteilen konnte unversehrt ... aber ich konnte ihn nicht komplett sehen.
"Acacia?", frage ich in die nächtliche Stille.
"Acacia? Hast du irgenteine Verletzung?"
Ich hoffte nicht, sonst habe ich sie vorhin nicht ausreichend geschützt.
Sanft schaue ich sie an, den Blick in ihre schönen blauen Augen.
"Danke für alles", flüstere ich.

Acacia

Ich schaue zu Kaito. "Es ist nichts besonderes." Mein Rücken tat auch nicht mehr so doll weh, doch wusste ich, dass ich nicht ewig den Schmerz verbergen konnte. Als er mich so anstarrt, macht es irgendwo bei mir Klick. Dieser Blick. Ich weiß nicht, wieso, aber dieser Blick hat etwas. Ich schaue zurück. In seine... welche Farbe hatten seine Augen eigentlich? Ich habe ihn mir nie genau angeschaut... Wieso sollte ich auch. Ich habe mich nie für die anderen interessiert, war immer allein. Doch jetzt fällt mir auf, was ich all die Zeit verpasst habe. Es tut gut, jemanden zu haben, mit dem man etwas zusammen machen kann.
Jetzt schaue ich also in seine Augen. Betrachte sein Gesicht, seine dunklen Augenbrauen, seine Haare, seine Haut. Ich wende mich dann irgendwann ab. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Was ist das?
Ich betrachte meine Hände. Mit diesem leeren und doch intensiven Blick. Seufzend schlinge ich die Arme um die Knie und starre in die Dunkelheit, während hinter mir das Feuer knackt. Hoffentlich schläft Kaito wenigstens ein Bisschen.

Kaito

Ich schloss meine dunkelbraunen Augen. Eigentlich hatten alle Menschen, die asiatischer Herkunft waren entweder schwarze oder braune Haare und braune Augen, ich machte da keine Ausnahme. Leider.
Meine Hand greift nach ihrer und zieht sie zu mir herunter. Face to face würde man sagen.
"Du solltest auch schlafen. Das Feuer wird Tiere schon fernhalten. Und wir können davon ausgehen, dass es ab sofort eine Überlebensprüfung seien wird. Sie können uns nicht 24 h mit Kügelchen bewerfen.", flüsterte ich und strich ihr blind die Haare aus dem Gesicht, das über meinem war.
"Leg dich hin...Ich wollte mir sowieso noch deinen Rücken ansehen."
Ich setze mich auf und schaue sie erwartungsvoll an.
"Na los, es ist nur der Rücken.", sage ich mit einem Lächeln.

Bestimmt hat sie eh nen Freund. Baggern - kann ich mir nicht erlauben *sigh*

Acacia

Er hat dunkelbraune Augen. Sie sehen wunderschön aus. Als er mich zu sich runterzieht, widerspreche ich nicht. Ich bin eh zu müde und er hat Recht. Doch als er sich meinen Rücken ansehen will, schaue ich ihn an. "Da ist nichts" sage ich. Es muss nicht sehr überzeugend klingen und irgendwann gebe ich nach. Ich wurde zweimal getroffen und ich versuche mir vorzustellen, wie das jetzt aussieht. Als ich meinen Pulli ausziehe, muss ich aufseufzen. Die kühle Luft tut gut, doch als ich vorsichtig meinen Rücken anfasse, zucke ich fast zusammen. Mein Rücken hat sich unterm Pulli aufgeheizt und ist jetzt ziemlich warm.
Doch jetzt wollte ich keine Schwäche zeigen. Ich legte mich auf den Bauch und wartete. Jetzt war ich Kaito hilflos ausgeliefert. Und dieses Gefühl hasse ich. Doch ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann. Also schließe ich die Augen und versuche, mich auf was anderes zu konzentrieren.

*reingeschleppt werd*

Clove

Ich stehe vorm Spiegel. Was besseres habe ich ja nicht zu tun. Jeden Tag aufs neue muss ich hier stehen, meine Haare kämmen und mich betrachten. Ich habe dunkelbraunes Haar, dass mir bis zur Hüfte geht und meistens zu einem Kranz hochgesteckt wird. Meine Augen sind dunkelgrün und groß. Ich finde auf jeden Fall, dass sie ziemlich rund aussehen, obwohl die anderen dauernd sagen, ich habe Elfenaugen. Eigentlich ist das ja ziemlich egal. Es interessiert eh niemanden, was ich denke. Solange ich brav meine Aufgabe mache und die Simulationen im Keller steuere. Nur ich weiß nämlich, wie das funktioniert. Klar, ich habs ja auch konstruiert. Aber irgendwie wäre ich lieber was anderes. Jedes Jahr muss ich die letzte Prüfung steuern undfastimmer kommt die ungefähre Hälfte um. Diese Prüfung ist nämlich auch dazu gedacht, dass die Überfüllung im Dorf ein Bisschen zurück geht.

Jetzt stehe ich also vorm Spiegel und stecke mir mein Haar hoch. Als ich fertig bin, betrachte ich den Rest. Ich hab einen dunkelgrünen Pulli aus Hermelinsfell an und eine dazu passende Hose. Eigentlich sieht das sogar ganz gut aus. Doch mein Blick wandert dauernd zu dem aufwändigen Kleid, dass auf meinem Bett liegt. Es ist für heute Abend, wenn mir der Bürgermeister mal wieder gratuliert, weil ich diese Simulation so "perfekt" steuere. Ich hasse das, denn eigentlich bringe ich Kinder um. Und die Eltern finden es sogar nicht schlimm. Meistens gibt es da nur ein paar Worte, wie "Wir haben ja noch genug andere". Ich kann das nicht verstehen, doch was dagegen machen kann ich ja auch nicht. Es ist ihre Entscheidung.
Bei der Simulation steht schon der Trainer, der konzentriert auf die Knöpfe starrt. Steuern kann er trotzdem nichts. Seufzend setzte ich mir die Kopfhörer auf und fange an. Ich kann erkennen, dass schon drei an Minen gestorben sind, zwei Teams an giftigen Pflanzen und einer ist an seinen eigenen Verletzungen gestorben. 8 Kinder von 28. Nicht viel, doch ich finde es trotzdem schrecklich. Mit den vesteckten Kameras beobachte ich das Vorgehen der restlichen 20. 2 streifen jetzt alleine umher. Ich könnte sie aufeinander zu treiben, damit sie wieder als Team weiter gehen, doch wüsste ich nicht, was ich da auslösen sollte. Natürlich wäre da diese überdimensionale Welle, doch ich weiß nicht, ob die beiden schwimmen können. Also lasse ich sie rumstreifen. Ein Team ist noch ziemlich nah am Start. Ein Junge und ein Mädchen, die beiden letzten. Als ich mit der Kamera ran zoome, sehe ich, dass sie sich gegenseitig verarzten. Beziehungsweise der Junge ist über das Mädchen gebeugt. Er selber hat schon einen Verband am Rücken.
Das müssen heilkundige Hände gewesen sein. Ich grinse, die beiden scheinen gut aufeinander eingespielt zu sein. Es interessiert mich nicht, was sie machen und ich kann ihnen auch mal eine Ruhepause gönnen. Also suche ich weiter in diesem scheinbar endlosen Wald. In echt ist er ungefähr 100 mal 100 Kilometer groß. Hier könnte auch das ganze Dorf hinfliehen, wenn es keinen anderen Ort findet. Wir haben hier ja sogar Obstbäume und so was alles angebaut. Und ich habe hier oben auch eine Funktion, mit der ich es bestimmte Dinge regnen lassen kann. Zum Beispiel könnte ich jemanden ein, sagen wir mal, Streichholz schicken oder eine Axt. Theoretisch kann ich fast alles. Nur Atombomben kann ich nicht senden oder Sprengfallen.

Nachdem ich ein paar Teams zu geschaut habe, suche ich mir eins aus, dass noch in Form zu sein scheint. Ich hetzte auf sie einen Schwarm Vögel. Mal sehen, wie sie damit fertig werden. Es ist schon irgendwie doch interessant, wie die Kinder kämpfen. Jeder macht es auf seine eigene Art und es ist irgendwie doch, ich kanns nicht anders sagen, cool, obwohl es schrecklich ist.

Kaito

Zufrieden betrachte ich, dass Acacia doch nachgegeben hat und ihren Pullu auszog und sich auf den Boden legte. Vorsichtig strich ich mit meinen warmen Fingern an ihrem heißem Körper (und das ist jetzt zweideutig xD).
"Zwei mal getroffen. Sei tapfer."
Ich zog ihr die Kügelchen so gut heraus, wie ich nur konnte. Ich war bei weitem nicht so geschult darin wie sie - was konnte ich eigentlich?!
Also verband ich sie , nachdem ich die selben Kräuter wie sie vorhin verwendet hatte.
Als ich fertig war, zog ich ihr den Pulli wieder herunter und sie konnte sich wieder aufsetzen, was sie aber nicht sollte.
"Bleib liegen. Du hast doch noch nicht gegessen, oder? Ich kann dir schnell was machen, wenn du hungrig bist. Ich hab noch ein paar Sachen in meinem Beutel."

Acacia

Ich biss mir die Zähne zusammen, als Kaito die beiden Kugeln rauszog. Vielleicht war es nicht so viel, wie bei Kaito, aber manchmal war selbst ich ein Bisschen... schwächlich. Ich mochte diesen Ausdruck nicht, aber was sollte ich machen?

Als ich mich dann endlich aufrichten sollte, wurde ich aber sanft von Kaito wieder runter gedrückt. Also lasse ich es sein und sehe ihn an. "Ich muss nichts essen... Ich bin dran gewöhnt, ein paar Tage lang von wenig zu leben" Ich weiß, dass ich damit nicht durch komme, doch ich weiß nicht, ob ich wirklich gerne von ihm gefüttert werden will. Klar, ich habe es bei ihm auch gemacht, doch war das für mich selbstverständlich. Und vielleicht ist es für ihn ja auch selbstverständlich. Als drehe ich mich auf die Seite und starre ins Feuer.
Wie es wohl Rue und den anderen geht? Hoffentlich haben sie ein Essen machen können, denn wir haben kein Frischwild mehr. Ob sie sich wohl Sorgen machen? Wahrscheinlich, schließlich haben wir alle gedacht, dass wäre irgendeine Nachmittags-Prüfung sein und jetzt sitze ich hier unter der Erde in irgendeiner Simulation...
Ich schaue Kaito an, durchdringlich, aber nicht so, dass man sich unwohl fühlte, sondern eher warm, interessiert vielleicht ein Bisschen(so nach dem Motto, was macht er wohl jetzt, wie reagiert er xD) und warm, ja Wärme ist in meinem Blick. Eine zutrauliche Wärme, die so viel heißt wie "Ich vertraue dir mein Leben an", denn ich weiß, dass ich das mache. Er hätte genug Chancen gehabt, mich zu schwächen.
Langsam schließe ich die Augen und schlummere ein.
Kälte... Das ist das erste was ich spüre. Es ist nass und ich habe die Augen nur zu Schlitzen offen, durch die kaum Kälte dringt. Als ich sie öffne, sehe ich mich jedoch in einer Pfütze sitzen, mit eiskalten Fingern. Ich muss jung gewesen sein, sehr jung, denn ich sehe ziemlich klein aus und bin noch sehr ausgemergelt. Dann muss ich kurz vor 10 gewesen sein. Ein paar Tage. Als ich aufblicke sehe ich ihn. Einen kleinen Jungen in meinem Alter. Mit einer Tasche in der Hand, wahrscheinlich gefüllt mit Leckereien. Und er wirft sie auf mich zu. Ich renne weg und.... wache in ein paar Tagen später auf. Es müssen ein paar Tage gewesen sein, denn viel hat sich nicht an meinem Zustand geändert.Schreiend, während meine Eltern mich schlagen, weil ich die Tasche genommen habe. Es tat weh, schrecklich weh und ich habe geschluchzt. Eigentlich haben sie mich nie geschlagen, doch ich weiß nicht viel von meinem Leben,bevor ich 12 wurde. Hier hatten sie mich also geschlagen und ich schluchze nur noch. Dann nach der Schule ist da wieder der Junge, der mich ansieht, mit diesen Augen, die mich voller Mitleid ansehen.
Mit nassen Augen wache ich auf. Ich muss geweint haben und was weiß ich nicht, was noch. Ich kann Kaito nicht ansehen. Denn jetzt weiß ich, dass er mir das Leben gerettet hat und gleichzeitig meine Mutter, auf jeden Fall meine Mutter, mein Vater weiß das alles gar nicht mehr, dazu veranlasst hat, mich zu hassen. Ich konnte den Jungen nämlich erkennen. Diese großen, hübschen braunen Augen konnte ich überall erkennen.
Kaito hatte mir die Tasche zu geworfen. Die Tasche, die ich seit dem immer benutzt habe. Ich drehe mich wieder um und schaue ihn an. "Erinnerst du dich noch an diesen Tag?" frage ich ihn leise, mit gequälter Stimme, dann kann ich nicht anders und muss schluchzen. Das alles ist zu viel für mich. Dieser Junge kann nicht wirklich bei zwei Sachen mein Leben verändert haben. Er hat bewirkt, dass ich lebe und meine Mutter es mir zur Qual macht. Das ist... einfach schrecklich und zu viel für mein Vorhaben, stark zu sein. Dieser Junge kann nicht wirklich "einfach mal auftauchen" und alles zusammen brechen lassen, was seit 8 Jahren funktioniert hat. Und doch hat er es geschafft.

Kaito

Stumm hatte ich eine Suppe zubereitet, während Acacia geschlafen hat. Sie sah so unschuldig aus ...
Ich habe sie die ganze Zeit betrachtet, und als das Essen fertig war, hab ich neben ihr gewartet, bis sie wach wurde und ansprechbar war.
Sie tat mir Leid. Sehr Leid.
Schon früher habe ich gemerkt, dass sie irgentwie anders ist ... Und damals... Dieser Tag.
Sie war so dünn und zerbrechlich und ich konnte es nicht mitansehen... Ihre Eltern. Ihre Eltern waren keine guten Menschen. Das habe ich gespürt. Ich wollte, dass sie ein bisschen isst... und habe ihr eine Tasche gegeben.
Sie stand nass da. Mager. In einer Pfütze. Es war kalt.
Ich hätte sie zwar lieber in den Arm genommen, aber traute mich nicht.
Später wurde mir bewusst, dass ich es falsch gemacht hatte.
Sie wurde hart bestraft dafür, und es war meine Schuld! Gott! Sie konnte doch nichts dafür, ich war Schuld!
Ich streichele sie sanft.
"Ich kann mich erinnern Acacia. Und es tut mir Leid. Es war meine Schuld. Und ich bin so froh, dass du trotz allem so stark bist. Dass du nicht wahsinnig geworden bist in diesem Irrenhaus. Ich bewundere dich. Schon sehr lange, Acacia."